Zweiter Olympiatest zur Kieler Woche für Segler aus dem Glashäger Leistungs Team:
Franzi Goltz auf Erfolgswelle
Mit einem 17., 20. und sensationellem 10. Platz beendeten die Segler aus Mecklenburg-Vorpommern die erste Olympia-Qualifikation am vergangenen Wochenende. Beim ISAF Sailing World Cup im britischen Weymouth konnten sich Franziska Goltz (Schwerin) im Laser Radial, Jan Kurfeld (Wismar) im Finn Dinghy beide aus dem Glashäger Leistungs Team sowie Alexander Schlonski und Matthias Bohn (Rostock) im Star auf dem Strömungsrevier bestens verkaufen. Bereits diesen Sonnabend könnten sie im Rahmen der Kieler Woche die Olympiateilnahme 2012 klarmachen.
Als Auftakt-Regatta der dreiteiligen deutschen Olympia-Qualifikation, dazu noch auf dem Revier der olympischen Spiele 2012, war die „Skandia Sail for Gold Regatta“ in Weymouth kein normaler World Cup. Für die deutschen Segler ging es auch um Wertungspunkte für die interne Olympia-Qualifikation. Eine starke Serie legte insbesondere Franziska Goltz aus Schwerin im Laser Radial hin, die gleich mit einem Wettfahrtsieg in die Regattaserie startete. In den Ergebnislisten durchweg in den Top Ten, startete sie als Achte in das Medalrace und konnte sich am Ende Rang 10 sichern. „Das war eine Punktlandung“, äußerte sich eine überglückliche Franziska zu ihrem Ergebnis. Ähnliche Leistungen bei der Kieler Woche könnten für sie schon das Ticket zu den Olympischen Spielen bedeuten. In anderen Klassen taten sich die Deutschen jedoch schwerer auf dem späteren Olympiarevier. Für Spannung sorgten hier vor allem die Starboot-Crews. Denn gleich vier Boote kämpfen um das deutsche Olympia-Ticket. Aus Weymouth konnten jedoch nur die Rostocker Alexander Schlonski / Matthias Bohn (Rang 17) und die Berliner Robert Stanjek / Frithjof Kleen (Rang 19) Punkte mitnehmen. „Wir müssen mit unserer Platzierung zufrieden sein, wobei es insgesamt gesehen natürlich nicht berauschend ist. Unser Problem war, dass wir uns zu sehr auf unsere deutschen Konkurrenten konzentriert und dabei das übrige Feld aus den Augen verloren haben“, analysiert Alexander Schlonski nüchtern. Doch blicken sie zuversichtlich auf die zweite Qualifikationsregatta im Rahmen der Kieler Woche: „Viele internationale Topsegler legen da eine Pause ein, so dass es für die deutschen Crews leichter sein dürfte, Punkte zu sammeln“, hofft Schlonski. Vor allem mit sich selbst hatte hingegen Jan Kurfeld in der Bootsklasse Finn Dinghy zu kämpfen: „Ich bin erst sehr spät in die Regatta reingekommen, hatte bei den Leichtwindbedingungen am ersten Tag echt Pech. Doch dann lief es immer besser und ich habe am Ende zu meiner alten Stärke zurückgefunden“, blickt Kurfeld optimistisch nach vorne. Die Kieler Woche beginnt an diesem Sonnabend, Ergebnisse in den die olympischen Bootsklassen liegen am Dienstag vor.
Alle Starter aus MV bei der Kieler Woche 2011:
420er
– Malte Winkel / Lucas Thielemann, Schweriner Yachtclub – Glashäger Leistungs Team (für EM und WM qualifiziert)
– Kristin Höchel/Vivien Büchner, Akademischer Segelverein Greifswald
– Nele Lemcke / Birte Winkel, Schweriner Yachtclub
470er
– Matti Cipra, Yachtclub Wismar / Nils Thore Heilmann, Segelverein Hohen Viecheln – Glashäger Leistungs Team
Finn
– Jan Kurfeld, Yachtclub Wismar
– Ulli Kurfeld, Yachtclub Wismar
– Christoph Froh, Schweriner Yachtclub
Laser Standard
– Willy Brandt, Barther Segel-Verein
Laser Radial weibl.
– Franziska Goltz, Schweriner Segelverein
– Lena Haverland, Schweriner Yachtclub
Stichwort Olympiaqualifikation: Der Weg nach London 2012
Die Qualifikation für die Olympischen Segelregatten 2012 im britischen Weymouth
besteht aus zwei Stufen:
Stufe 1 Nationenqualifikation: Jede Nation muss sich in jeder der 10 Segel-
Disziplinen für einen Startplatz qualifizieren
Stufe 2 Individuelle Qualifikation: Die Startplätze in den 10 Disziplinen werden auf
nationaler Ebene ausgesegelt. Wie eine Nation ihre Startplätze besetzt bleibt ihr überlassen.
Der Deutsche Segler-Verband (DSV), der dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB)
Nominierungsvorschläge für die Olympia-Mannschaft macht, hat einen 3-teiligen
Qualifikationsmodus beschlossen.
Als Qualifikationsregatten zählen die ISAF World Cups Weymouth (Skandia Sail for Gold Regatta) und Kiel (Kieler Woche) im Juni 2011, sowie die ISAF Segel-Weltmeisterschaften in Perth (Australien) im Dezember 2011. Die Segler erhalten Wertungspunkte für Platzierungen unter den ersten 20 nach einer festgelegten Punktetabelle. Jede Regatta ist gleich gewichtet. In jeder Disziplin werden die Segler mit den meisten Wertungspunkten für die Teilnahme an den Olympischen Spielen nominiert. Da die individuelle Qualifikation zeitlich vor der Nationenqualifikation beginnt, steht für die um die Olympia-Tickets kämpfenden Sportler vorerst nicht sicher fest, dass sich Deutschland auch in der jeweiligen Disziplin als Nation qualifiziert.