Die Mittelmole im Umbruch
2020 war nicht nur das Coronajahr, sondern ganz besonders für die Sportschule des Landessportbundes Mecklenburg-Vorpommern (LSB MV) in Warnemünde auch ein Jahr der Planungen. Die Pläne für eine neue Sportschule wurden konkret.
Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Sportschule Warnemünde plant der LSB MV bis 2023 einen Neubau. Die sowohl in ihrer Funktion, als auch im Erscheinungsbild erheblich beeinträchtigte Sportschule wird im Zuge der Maßnahmen abgerissen und mit dem Neubau an die heutigen sportfachlichen und technischen Erfordernisse angepasst.
Im angepassten Raumprogramm bleiben alle Funktionsbereiche erhalten. Die Sportschule wird zukünftig weiterhin eine Unterkunft für Sportler und andere Gäste bieten und an heutige Qualitätsstandards angepasst. Das Seminarzentrum für die interne, aber auch externe Nutzung wird erweitert. Die aktuell dezentral organisierte Verpflegung wird mit dem Neubau in die Sportschule integriert und wird für ihre Gäste und Besucher der Mittelmole eine gastronomische Anlaufstelle in wertvoller Lage. Neben der Sportschule werden Funktionsflächen für den Sport entstehen. Zum einen werden mit einem Kraftraum und einem großzügigen Sportraum entsprechende Fortbildungs- und Übungsflächen für Seminare oder Trainingslager geschaffen. Zum anderen entsteht mit einer Bootshalle die für den Segelsport erforderliche Einrichtung.
Gebaut wurde die alte Sportschule, das Regattahaus, anlässlich der Finn Dinghy Europameisterschaft 1961. Dazu kam dann 1968 das Bettenhaus ebenfalls anlässlich einer Finn Dinghy EM. Beides bis heute kaum verändert. Wenn auch aus dem einstigen Regattahaus, in dem bis 1990 überwiegend die Organisationsbüros, Physiotherapie und medizinische Versorgung untergebracht waren, inzwischen ein Bettenhaus geworden ist. Allein im Untergeschoss befinden sich noch immer die sanitären Einrichtungen und die Umkleideräume.
Umfangreiche Sanierungen sind nach der Wende durchgeführt worden, doch der Zahn der Zeit hat die beiden Gebäude nicht verschont.
Trotz der wirklich maroden Bausubstanz ein schwerer Abschied. Viele Generationen haben hier trainiert und sind zu Wettkämpfen oder Trainingslagern untergekommen. Große Veranstaltungen wurden hier organisiert und durchgeführt. Die Sportschule im Yachthafen Warnmünde prägte nicht nur das Gesicht der Warnmüder Woche sondern auch vieler Welt- und Europameisterschaften. Viele tolle Erlebnisse werden diese Generationen mit der Sportschule verbinden.
Im Yachthafen auf der Mittelmole wird mit Hochdruck an der Erweiterung und Sanierung gearbeitet. Die Molen im Norden und Osten sind fertig und bieten schon jetzt ein beeindruckendes Bild. Die Ausbaggerungen der beiden Hafenbecken sind ebenfalls so gut wie abgeschlossen.
Zurzeit ist der Wandel der Slipanlage am beeindruckensten. Am 3. November 2020 beendeten unser Opti-Team MV das letzte Segeltrainingslager der Saison und schon am nächsten Tag begann der Abriss der alten Slip. Große Betonberge türmten sich schnell auf und schon zwei Wochen später wurden die ersten Elemente für die neue Slip gegossen. Nur die Feiertage über Weihnachten ruhten die Bauarbeiten. Bereits am 4. Januar war die Baustelle wieder von emsigen Handwerkern bevölkert.
Der zweite Teil der Slip, welcher ins Wasser führt wurde nun in Angriff genommen.
Landseitig sind die Stege und die Vorbereitung für das neue Hafenhaus in vollem Gange. Die zweite Plattform, die den Anschluss zur ersten, fertigen Plattform schließt, nimmt langsam Formen an. Die Beton-Pfähle sind gegossen und Ende Januar wurden bereits die Doppel-T-Träger montiert.
Nur ein Sturmtag im Januar hat die Bauarbeiten ein wenig unterbrochen, so dass bis jetzt alle Bauarbeiten im Plan liegen.