Als vor 140 Jahren die Reise begann

Am 24.11.2024 jährte sich die Gründung des Mecklenburgischen Yachtclubs zu Rostock zum 140-mal.

Alles begann aus einer „Bierlaune“ im dem damaligen „Danielischen Lokal“ heraus. Keiner der anwesenden Honoratioren Josephi, Mitzlaf und Radatz konnten erahnen, dass der von Ihnen gegründete Segelverein „Rostocker Segelklub Greif“ drei Gesellschaftssysteme und zwei verheerende Kriege überstehen wird.
Um den geselligen Verkehr der Mitglieder untereinander zu fördern und den Segelsport auf der Warnow zu beleben fanden anfänglich alle 14 Tage Clubabende statt.

So fand bereits im August 1885 die erste Regatta unter der der Schirmherrschaft des neugegründeten Segelklubs auf dem Breitling statt. Erwähnenswert ist, dass der Sieger die Segelyacht „Marie“ unter dem Kommando des Lotsenkommandeurs Stephan Jantzen war.
Am 22. Februar 1888 wurde allgemeinem Wunsch hin, die Bitte an den Großherzog Friedrich Franz herangetragen, das Protektorat über den Verein zu übernehmen.
Von Jahr zu Jahr stieg die Anzahl der im Verein beheimateten Boote, so dass letztendlich 1901 eine Fläche am Gehlsdorfer Ufer gepachtet werden musste.
In nur 5-monatiger Bauzeit wurde nach Plänen der Firma Krause und Korff das noch heute im Originalzustand erhaltene neue Clubhaus errichtet.

1911 verlieh Großherzog persönlich dem Verein das Prädikat „Großherzoglich“. Auf Bitte hin wurde dem „Großherzoglichen Mecklenburgischen Yachtclub“ das Recht zugesprochen, dass die Yacht-Fahrzeuge des Clubs künftig die kaiserliche Nationalflagge zu führen haben.

Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges erlag das Clubleben fast vollständig. Viele der Mitglieder folgten den Ruf zu den Waffen. 15 von ihnen blieben auf den Gefechtsfeldern. Ihnen ist der Gedenkstein auf dem Vereinsgelände gewidmet.
Nur schwer erholte sich der Verein nach den Wirren des Krieges. Trotzdem konnte 1925 der Verein eine eigene Jugendgruppe gründen.
1933 wurden die Boote des Vereins mit der Hakenkreuzfahne neu beflaggt. Mit der Aufstellung der Marine-HJ und der Marine-SA wurde der Verein durch den “Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesertüchtigung“ einverleibt.
Danach folgte Stagnation, schwere Krisen und ein weiterer verheerender Krieg.
Trotz der großflächigen Bombardements blieben das Clubhaus und der Bootsschuppen unversehrt. Dem damaligen Bootsmann Kind ist zu verdanken, dass „nur“ die Stege des Vereins in den Öfen der Rostocker verheizt wurden.

Nach der Gründung der DDR wurde der Verein 1950 der Sparte der „SV Einheit“ unter Schirmherrschaft der Stadt Rostock eingegliedert.
Langsam aber stetig entwickelte sich das Vereinsleben wieder. So konnten wieder neue Steganlagen errichtet und neue Mitglieder gewonnen werden. Mit dem Übergang des Vereins an die „Sektion Segeln“ der „BSG Neptunwerft“ verbesserte sich die Materialsituation des Vereins erheblich insbesondere durch die Förderung des Jugendsegelns.

Dann kam 1989 die „Wende“ und wieder schaute der Verein in eine unsichere Zukunft. Dem hohen Engagement der damaligen Clubleitung des Vereins ist es zu verdanken, dass sich der Verein als „Mecklenburgischer Yachtclub Rostock e.V.“ wieder neu gründen konnte. Dieses Engagement wurde 1993 mit der Verleihung der Sportplakette des Bundespräsidenten gewürdigt.
Ohne diesen mutigen Entschluss hätte der Verein heute sein 140 jähriges Bestehen und die zahlreichen sportlichen Erfolge nicht mehr feiern können.

Abschließend möchten wir an dieser Stelle dem unermüdlichen Engagement der Mitglieder danken, ohne die, die Werterhaltung sowie Organisation vieler Veranstaltungen und Regatten nicht möglich wäre. Insbesondere möchten wir den Organisationsteam der gelungenen Jubiläumsveranstaltung danken.

Ferner möchten wir den lieben Grußworten von den Segelverbänden und Yachtclubs sowie der Oberbürgermeisterin, Frau Kröger herzlichst danken.

 

Harald Ahrendt
Pressewart